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RegioBusse DonauBodensee nehmen heute Fahrt auf

Landesverkehrsminister Winfried Herrmann gibt die Linie 500 zwischen Sigmaringen und Überlingen frei
 
Von Sebastian Korinth 
 
Gute Laune trotz Nieselregen: Verkehrsminister Winfried Herrmann, Landrätin Stefanie Bürkle, Pfullendorfs Hauptamtsleiter Hans-Jürgen Rupp und Bürgermeister Thomas Kugler (von links) sind vom Regiobus überzeugt. FOTO: SEBASTIAN KORINTH
 
SIGMARINGEN/PFULLENDORF - Baden- Württembergs Verkehrsminister Winfried Herrmann (Grüne) hat am Montagvormittag in Pfullendorf den Startschuss für die neue Regiobuslinie Donau-Bodensee gegeben. Ab März sind täglich Busse zwischen Sigmaringen, Pfullendorf und Überlingen unterwegs – vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Der Minister, Landrätin Stefanie Bürkle (Sigmaringen), Landrat Lothar Wölfle (Bodenseekreis) und Pfullendorfs Bürgermeister Thomas Kugler appellierten eindringlich an die Bürger, das neue Angebot auch wahrzunehmen.
 
Die barrierefreien und klimatisierten neuen Busse benötigen für die Strecke zwischen Sigmaringen und Überlingen etwa eine Stunde. Neben den Start- und Zielpunkten fahren sie auch die Stadt Pfullendorf und die Gemeinden Owingen, Herdwangen-Schönach und Krauchenwies an. Werktags starten die Busse um 5 Uhr, samstags-, sonn- und feiertags
um 7 Uhr. Bis Mitternacht sollen sie Pendler, Schüler, Ausflügler und Touristen ans Ziel und wieder nach Hause bringen.

Kostenloses Internet
Die Kosten für die neue Buslinie 500 teilen sich in den kommenden fünf Jahren das Land und die Landkreise Sigmaringen und Bodenseekreis. „Beide sind an dem Projekt beteiligt, beide haben ein Interesse daran, dass es klappt“, sagte Winfried Herrmann. In den Fahrzeiten sieht er ein deutlich verbessertes Angebot auf der Straße in Ergänzung zu dem auf der Schiene. Unter anderem durch das kostenlose drahtlose Internet sei der Regiobus auch für junge Menschen interessant. Anlässlich des Starts für den Regiobus dichtete Herrmann eine Bauernregel um: Aus „Romanus kalt und klar, gibt dem Bau’r ein gutes Jahr“ wurde „Gibt dem Regiobus ein gutes Jahr“. Landrätin Stefanie Bürkle dankte dem Verkehrsminister für das „innovative Programm“. Dieses habe das Landratsamt zwar intensiv vorbereiten müssen, doch die viele Arbeit habe sich gelohnt. So handele es sich beim Regiobus zwischen Sigmaringen und Überlingen um die einzige Linie, die vom Land fünf Jahre lang gefördert werde – mit insgesamt mehr als drei Millionen Euro. „Ein derart innovatives Programm im Bereich der Schiene würde mich freuen“, sagte Bürkle.

Die Landrätin hob die Zusammenarbeit ihres Landkreises mit dem Bodenseekreis, die der Verkehrsverbünde Naldo und Bodo sowie die der Busunternehmen KVB und RAB hervor. „Für Naldo bedeutet der Regiobus die Ausdehnung bis an den Bodensee hinunter“, sagte Stefanie Bürkle, die der Linie viel Erfolg wünschte.

Thomas Kugler erinnerte daran, dass es sich bei der Stadt Pfullendorf um eines von vier Mittelzentren im Land ohne praktikablen Bahnanschluss handele. Darüber hinaus sei sie eines von zwei Mittelzentren ohne Anschluss an eine Bundesstraße.

Einzelne Exoten reichen nicht
„Der öffentliche Personennahverkehr ausschließlich als Schülerverkehr ist zu wenig“, sagte Thomas Kugler. Deshalb sei die neue Buslinie eine „super Bereicherung für die Menschen und die Region“. Wichtig sei allerdings, dass die Einwohner die neuen Busse auch nutzten. „Mit einzelnen Exoten kann man so eine Strecke nicht aufrechterhalten.“ Auch Lothar Wölfle lobte die neue Buslinie. „Wir müssen regional denken“, sagte der Landrat, der die Gelegenheit nutzte, auf die Landesgartenschau 2020 in Überlingen hinzuweisen. Der Regiobus sei ein gutes Angebot. „Es ergibt aber nur Sinn, so viel Geld auszugeben, wenn wirklich jemand drin sitzt“, sagte Wölfle. „Das Angebot funktioniert nur, wenn es auch angenommen wird.“ Wegen des Zielkonzepts 2025 der Landesregierung für den Schienenpersonennahverkehr verpasste der Landrat dem Verkehrsminister allerdings noch einen Seitenhieb. Die kommunalen Kassen dürften nicht überfordert werden, sagte Wölfle. „Darüber werden wir noch diskutieren müssen.“
 
 
Nach der Ankunft in Sigmaringen erklären Mitarbeiter das Angebot des Regiobusses. FOTO: FXH
 
Video zum Start der Regiobusse:


Quellennachweis: Schwäbische Zeitung Sigmaringen 01.03.2016 (PDF)